Es dauerte 25 Jahre ihn zu sehen. Als er 1982 mit seinem ersten Kabarett-Programm „Kabarette sich, wer kann“ auf Tour durch Deutschland ging, wurde ich gerade in einem kalten Raum von einer dicken Frau mit noch kälteren Fingern abgenabelt. Jahre gingen ins Land und eines Tages sah ich ihn im Fernsehen, ich glaube im „Scheibenwischer„: Volker Pispers.
Viele Pointen von Ihm haben mich seither zum Schmunzeln und Lachen gebracht. Einige ließen mich auch betroffen Innehalten. Und es ist genau diese Synthese aus purem Spaߟ mit ernstem Nachklang, die ihn für mich so besonders, so liebenswert machen. Gestern, am 10. März 2007, war ich in der Phönixhalle Mainz bei „Bis neulich!“, dem neusten Programm. Nein, so kann man es nicht nennen. Wie für mich gemacht, war es eine Zusammenstellung seiner Lieblingstexte, gewürzt mit reichlich Aktuellem.
„Die Wahlen sind frei, kostenlos, manche sagen sogar, sie sind umsonst.“
Und obschon ich bereits allerhand des Programmes im Fernsehen, auf DVD oder bei YouTube gesehen hatte, war es live ein überwältigender, kurzweiliger Abend mit Überlänge (von 20 bis 23:45 mit 15 Minuten Pause). Im Anschluss kaufte ich mir sein Buch „Gefühlte Wirklichkeiten„, welches er mir gerne signierte und wünschte Volker Pispers mit einem Händedruck alles Gute.
„Angela Merkel zitiere ich ja am liebsten wörtlich, ich hab noch keine bessere Möglichkeit gefunden diese Frau zu beleidigen.“
Apropos „Gefühlte Wirklichkeiten“… Ich habe das Buch heute gelesen und finde es wirklich grandios! Anzumerken ist nur, dass es sich hierbei im ersten Teil um das letzte Bühnenprogramm gleichen Titels handelt und man im zweiten Teil 40 Manuskripte für den U-Punkt in der Westzeit auf WDR2 handelt.