
Gerade gesehen: Tosca von Giacomo Puccini (1858 – 1924) in der Oper Frankfurt. Eine schöne Inszenierung; für das Haus nahezu ungewohnt-opulent. In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln konnte man im Melodram mit Floria Tosca und Ihrem Geliebten Mario Caverdossi leiden, die großen Gefühle operngerecht-theatralisch aufbereitet erleben.
Im Rom des Jahres 1800 versucht die schöne Sängerin Floria Tosca (Eszter Sümegi), ihren Geliebten, den Maler Mario Cavaradossi (Francesco Hong), aus den Fängen des brutalen Polizeichefs Scarpia (Lucio Gallo) zu retten. Dieser fordert als Preis von Tosca für die Freilassung des Malers eine gemeinsame Nacht, danach sollen sie und Cavaradossi, vertuscht durch die Scheinhinrichtung des Geliebten, Rom unbehelligt verlassen dürfen. Tosca willigt ein, im Affekt jedoch ersticht sie Scarpia. Sie unterrichtet Cavaradossi davon, dass Scarpia in eine Scheinhinrichtung eingewilligt hat und bittet ihn, nach den Schüssen wie tot zu Boden zu sinken. Als Cavaradossi doch getötet wird, erkennt sie die Infamie Scarpias. Nun ist auch der Mord an ihrem Peiniger Scarpia entdeckt worden und sie stürzt sich verzweifelt in den Tod.
Napoleonische Truppen siegen in der Schlacht von Marengo. Rom am 14. Juni 1800: In historischen Räumen entwickelt sich ein Drama der zwielichtigen Wechselbeziehung von Kunst und Wirklichkeit. Auf der Suche nach uneingeschränkter Liebe geraten gleich drei Menschen in eine unerbittliche Todesmaschinerie. Untrennbar die Rolle der gefeierten Sängerin und der geliebten Frau. Tosca entzieht sich Scarpias Sadismus. Ein gewaltsam geforderter Kuss, für Scarpia endet er tödlich. Während Tosca versucht, den Geliebten zu retten, fägt sich Cavaradossi widerstandslos in den Tod. »Die Sterne leuchteten — und ich sterbe verzweifelt.«, er tut’s und sie ebenso. Die Flucht vor gewalttätiger Macht und sadistischem Eros nimmt ein tödliches Ende.