Berlin-Alexanderplatz

Ich war in Berlin. Und wie Sie sich denken können, habe ich mich in diese große, fremde Stadt verliebt. Dabei kann man die letzten Tage mitnichten unter dem Begriff Traumurlaub subsumieren. Doch meinem Schnupfen und dem feuchten Klima trotzend, berührte mich die Hauptstadt mit jedem Schritt durch sie hindurch mehr, mit jedem besuchtem Ort, jeder Sehenswürdigkeit in einer besonderen Art und Weise. Dabei ist Berlin nicht die schönste der deutschen Städte; hinter den mit Graffiti beschmierten neoklassizistischen Bauten zeigt sich die Anmut selten und sublim. Hier und da schiebt sich ein Plattenbau wie ein Denkmal für sozialistische Wohnplanung, wie eine anachronistische Mahnung, vor die kühlen Fassaden neuer Architektur und zerstört den falschen Eindruck des Fertigen. Hier ist nichts fertig. Alles scheint im Fluss.

Zimmer 2Am Freitag kamen wir, mein Freund Chris und ich, am neuen Hauptbahnhof in Berlin-Mitte an und fuhren in unser Hotel – das Park Inn Berlin-Alexanderplatz – welches ich hiermit ausdrücklich empfehle. Nach der reibungslosen Zimmerübergabe brachen wir in die Innenstadt auf und besichtigten das Brandenburger Tor, den Reichstag, das Regierungsviertel, den Potsdamer Platz, Unter den Linden und später den Kurfürstendamm. Am Abend waren wir in Dieter Hallervordens Kabarett-Theater Die Wühlmäuse, in dem Martin Buchholz sein unglaublich komisches und gleichwohl intelligentes Programm „Dialeckt mich am Patriarsch“ zum Besten gab.

In den nächsten Tagen besuchten wir von unserem Hotel aus zentrale Stellen der Stadt, spazierten durch Kreuzberg, Friedrichshain und Prenzlauer Berg. So waren wir auch am Checkpoint Charlie, in der Mauergedenkstätte Bernauer Straße, sahen uns die Hackesche Höfe, den Bahnhof-Zoo, das Holocaust-Mahnmal, die Gedächtniskirche, den Berliner Dom, das Rote Rathaus und den Palast der Republik an, dessen Abriss leider bereits sehr voran geschritten war. Besonders bewegt hat mich allerdings der Fernsehturm und die Weltzeituhr am Alexanderplatz; beides zwar profane Symbole meiner DDR-Kindheit, war es dennoch erhebend endlich diesen quasi-Phantomen gegenüber zu stehen.

Berlin-AlexanderplatzWir haben viele nette Menschen getroffen und kennengelernt. Offene Leute, die es nicht nötig haben sich und ihrer Umwelt etwas vorzumachen. Sie sind und waren wie diese Stadt: Ehrlich, so ganz bei sich – mit sich im Reinen.
Am Silvesterabend waren wir zuerst in einer Bar namens „Tempo Box“ und nach einem herrlichen Feuerwerk in der Bar/Lounge „Künstliche BEATmung“, beide in Berlin-Friedrichshain, meinem Lieblingsstadtteil.

Alles in Allem eine schöne Reise, die ich im Frühjahr wiederholen möchte.
Wer kommt mit?

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